… oder wie die Grippe die Kochpläne über den Haufen wirft.
Ich habe ein ganzes Hendl gekauft. Freiland und Bio selbstverständlich. Ich kann mir gar nimmer vorstellen, ein herkömmliches Schnellmastküken aus Massentierhaltung zu essen. Diese Tiere tun mir unendlich leid und der Geschmack und die Fleischqualität eines Freilandhendls sprechen sowieso für sich.
Eigentlich wollte ich mir an dem Wochenende ein Brathendl machen. Da mich aber die Grippe ereilt hat, wurde draus nix. So habe ich es zerlegt und aus Innereien, Flügeln, Rücken und den ganzen Abschnitten einen großen Topf Suppe gekocht.
Ich bin ja nicht so der große Hühnersuppen-Fan. Aber sie kocht sich fast von selber und mit viel Gemüse und Nudeln ist es die ideale Krankenkost. Damit hatte ich dann 2 Tage was warmes und gesundes zu essen – und so eine Hendlsuppe soll ja bei Grippe sehr heilsam sein.
Übrig blieben also die Brüste und Haxen des Hendls, diese wanderten in den Tiefkühler. Habe, während ich auf der Couch lag und mich auskurierte, ich Kochbüchern und Zeitschriften geschmökert, und überlegt, was ich daraus kochen kann und wollte eigentlich wieder mal ein Paprikahendl machen. Hatte aber auch noch frische Nudeln aus dem Kühlregal im Kühlschrank, die verwendet werden wollten. Zum Paprikahendl gehören für mich aber unbedingt Nockerl bzw. Spätzle, also kam ich auf die Idee, einer anderen Art von Bolognese.
Leicht sollte sie sein, also ideal um im Frühling ein paar Kalorien, zu sparen.
Verwendet habe ich dafür folgende gute Zutaten:
2 Hühnerbrüste und 2 Hühnerhaxen – von Haut und Knochen befreit
1 Karotte
1 gelbe Rübe
1 Petersilwurzel
1 kleine Zwiebel oder Schalotten
1 Flasche passierte Paradeiser
1 EL meiner selbst gemachten Suppenwürze
etwas Weißwein
Olivenöl
Oregano
Salz, Pfeffer
frische oder getrocknete Nudeln nach Geschmack
Als erstes das Fleisch und das Gemüse faschieren. Die Zwiebel bzw. Schalotten in ganz feine Würfel schneiden.
Olivenöl in einem Topf erhitzen und das Fleisch mit den Zwiebeln anbraten. Das Gemüse dazugeben und kurz mitrösten. Mit einem guten Schuss Weißwein ablöschen, die Suppenwürze dazugeben und mit den passierten Paradeisern aufgießen. Würzen und etwas einkochen lassen.
In einem großen Topf Wasser erhitzen, gut salzen und Nudeln nach Geschmack dazu kochen.
Aus dem Kochtopf holen – mit der Spaghettizange – und tropfnass in einer Schüssel mit der Bolognese vermengen. So machen’s die Italiener!
Vor dem Servieren noch mit reichlich frischem Basilikum und wer möchte auch Parmesan bestreuen.